Das kleine Marrakesh - Die Stadt Taroudant

Stadtmauer von Taroudannt

Taroudant - Berberstadt in Marokko

Taroudant ist Hauptstadt und Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz im Süden Marokkos. Die Stadt zählt mit ihren rund 72.000 Einwohnern zur Region Souss-Massa-Daraa. Zur Provinz gehört auch der höchste Berg Marokkos, der 4.167 Meter hohe Mont Toubkal. Der Name Taroudant hat seinen Ursprung bei den Berbern. Die Stadt war in der Antike ein römischer Vorposten, wo es häufig zu Zusammenstößen zwischen Römern und Berbern kam. Im 11. Jahrhundert wurde Taroudant zur Hauptstadt eines unabhängigen Königreiches. 1056 kamen die Almoraviden und 1306 erfolgte die Zerstörung durch die Meriniden. Die Blütezeit der Berberstadt begann im 17. Jahrhundert, als sie zu einem Handels- und Karawanenzentrum emporstieg. Sie wurde jedoch 1687 von Sultan Moulay Ismail teilweise zerstört. 1917 erfolgte ihre Besetzung durch die Franzosen, ihre Räumung erfolgt 1956 zum Ende der französischen Kolonialzeit. Tarouant ist heute ein Touristenmagnet und gleichzeitig Ziel und Ausgangspunkt vieler Ausflüge. Sie gilt zudem als Perle des Südens und trägt den Namen "Klein Marrakesch".

 

SchlangenbeschwörerTaroudant Sehenswürdigkeiten

Die Stadt ist von einer sieben Kilometer langen, historischen Stadtmauer rund um die Medina umgeben. Zu den Aktivitäten in Taroudant gehört folglich eine Erkundung dieses geschichtsträchtigen Monuments. Die Stadtmauer wurde aus Stampflehm (Pisé) errichtet und befindet sich in einem guten Zustand. Sie bildet eine unregelmäßige Linie und wird etwa alle 50 Schritte von Türmen mit Zinnen flankiert. Eine Besichtigung der Mauer mit fünf Toren kann auch in einer Kutsche erfolgen. Innerhalb der Stadtmauer drängen sich niedrige Häuser, die meistens nur aus einem Erdgeschoss bestehen. Hier befinden sich Buden, Gewölbe, hier wird gearbeitet und verkauft. Ebenso existieren zahlreiche Moscheen. Besucher können sich zudem auf dem zentralen Place Al-Alaouine entspannen und das bunte Treiben auf den Straßen und Gassen beobachten. Zu den Sehenswürdigkeiten in der Kasbah, welche eine Stadt in der Stadt darstellt, zählen der Winterpalast der Saaditen, die Ruinen einer Festung, die von Moulay Ismail erbaut wurde sowie das Hotel Melia Palais Salam. Bei einem Ausflug nach Taroudant sollten die beiden Souks besucht werden. Der arabische "Souk Arabe Artisanal" wird von Juwelieren, Antiquaren und Trödlern dominiert, während der berberische Souk "Marche Berbere" durch Gewürzhändler, Obst und Pflanzen geprägt ist.

Taroudannt SoukAuf allen Märkten sind Silberschmuck, Leder- und Holzwaren, Keramikgegenstände, Obst, Gemüse, Haushaltsgegenstände und Kleidung erhältlich. Neben Kunsthandwerk der Berber ist Taroudant auch für die zahlreichen Gerbereien bekannt. Unzählige Gerber bearbeiten Häute von Schafen oder Hammeln und anderer exotischer Tiere. Außerhalb der historischen Stadtmauer befindet sich ein neuer Stadtteil, der um den Campus der Ibn Zohr Universität Agadir errichtet wurde. Besucher können ihre Erkundungen in der kleinen Schwester von Marrakesch von einem der zahlreichen Hotels in Taroudant starten. 

Umgebung

Die Berberstadt ist heute Ziel vieler Ausflüge in die Umgebung. Taroudant wird von zahlreichen Obstgärten umgeben. In der Region wird das in Kosmetikindustrie und Küche verwendete Arganöl hergestellt. Der aus Blüten gewonnene Safran wächst auf den umliegenden Feldern. Das Atlas-Gebirge bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern. Die Wasserfälle der "Cascades" und die "Fälle von Immouzer" sowie das "Paradise Valley" laden zu Besuchen ein. Die Grotte Win Timdouin bildet ein gewaltiges unterirdisches Flusssystem. Einen grünen Flecken am Fuße des Atlas-Gebirges bildet die Oase Tiout.